Film & TV, Hinterfragt
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Schätzwochenende mit den Bares-für-Rares-Stars Walter Lehnertz, Susanne Steiger und Detlev Kümmel

(Foto: Björn Othlinghaus)
„Nee, dat Bild is‘ Hühnerkacke!“ Lässt die Qualität des Gemäldes zu wünschen übrig, bekommt es Waldis Fallbeil zu spüren. (Foto: Björn Othlinghaus)

Antiquitätenhändler Walter Lehnertz, seit 2013 einer der Protagonisten in der ZDF-Trödel-Sendung „Bares für Rares“ mit Horst Lichter, ist gerade heraus.

Gerne lässt er in lupenreiner Eifeler Mundart, aber immer mit einem Augenzwinkern, das verbale Fallbeil niederdonnern, wenn es um die Beurteilung fadenscheinigen Trödels geht – doch genau dafür lieben ihn die Fans.

Hart zum Trödel, herzlich zu seinen Fans: Antiquitätenhändler Walter Lehnertz. (Foto: Björn Othlinghaus)

Hart zum Trödel, herzlich zu seinen Fans: Antiquitätenhändler Walter Lehnertz. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Nee, dat Bild is‘ Hühnerkacke“, erklärt er beim Schätzwochenende in der Lüdenscheider Galerie Kümmel zum Beispiel einer Dame, die ein Gemälde mit einem Häuschen und einem arg großen Baum daneben mitgebracht hat. „Der Rahmen is‘ ja janz schön, aber dat Bild kannzte in die Tonne kloppen.“ Zum Trost gibt’s ein Autogramm von „80-Euro-Waldi“ auf einem 80-Euro-Schein mit seinem Konterfei – den Spitznamen erhielt der Antiquitätenhändler, der sein Geschäft in Kall-Krekel in der Eifel betreibt, weil er in der Sendung Gebote für hochpreisige Waren meist bei 80 Euro startet.

Sympathische Fachfrau in Sachen Schmuck: Juwelierin und Diamantgutachterin Susanne Steiger. (Foto: Björn Othlinghaus)

Sympathische Fachfrau in Sachen Schmuck: Juwelierin und Diamantgutachterin Susanne Steiger. (Foto: Björn Othlinghaus)

Lehnertz führte seine hochunterhaltsamen Expertisen draußen bei strahlendem Sonnenschein und einer guten Tasse Kaffee durch, und rund um den Händler griff unbeschwert die gute Laune um sich. Er selbst hatte zumindest bis zum Samstagmittag zwar nur 6 Trinkbecher angekauft, ließ sich dadurch den Spaß aber auf keinen Fall vermiesen. „Natürlich habe ich mich schon oft derbe verkalkuliert“, erklärt Lehnerts, der nach einem Bandscheibenvorfall seinen eigentlichen Beruf als Pferdewirt aufgeben musste und sich mit dem Antiquitätenhandel ein neues Betätigungsfeld schuf. Am Anfang, meint 80-Euro-Waldi, habe er eine Menge Lehrgeld bezahlen müssen. „Man muss in dieser Branche halt durch Erfahrung lerne.“

Nachfeier von Manni Ludolfs Geburtstag in der Galerie Kümmel (v.l.): Susanne Steiger, Manni Ludolf, Walter Lehnertz und Galerist Detlev Kümmel. In der Mitte die Geburtstagstorte von Lüdenscheider Café Weßling. (Foto: Björn Othlinghaus)

Nachfeier von Manni Ludolfs Geburtstag in der Galerie Kümmel (v.l.): Susanne Steiger, Manni Ludolf, Walter Lehnertz und Galerist Detlev Kümmel. In der Mitte die Geburtstagstorte von Lüdenscheider Café Weßling. (Foto: Björn Othlinghaus)

In seinem Antikgeschäft in der Eifel (www.eifel-antik.de) deckt „Waldi“ auf 700 Quadratmetern bewusst jede Sammelleidenschaft ab und hält auch für den kleinen Geldbeutel immer wieder Stücke bereit. Bestens aufgelegt war auch der Galerist und Antiquitätenhändler Detlef Kümmel, der seit einigen Monaten Experte bei „Bares für Rares“ ist und zum ersten Schätzwochenende in seiner Galerie natürlich einige Fernsehkollegen eingeladen hatte. Neben Walter Lehnertz war auch die Juwelierin und Diamantengutachterin Susanne Steiger, ebenfalls Händlerin bei „Bares für Rares“, beim Schätzwochenende in Lüdenscheid-Brügge zu Gast. „Ich finde es schön, mit Menschen Kontakt zu haben und ihnen zu helfen, ihre Sachen korrekt einschätzen“, meint die Schmuckexpertin aus Bornheim, die auch selbst Schmuck herstellt (www.steiger-gold.com).

Gemeinsam zum Schätztag. (Foto: Björn Othlinghaus)

Gemeinsam zum Schätztag. (Foto: Björn Othlinghaus)

Dem Aufruf, Stücke zur Beurteilung und eventuell zum Verkauf mitzubringen, waren so viele Lüdenscheider gefolgt, dass Detlev Kümmel nach zahlreichen Ankäufen bereits am Samstagmittag zur Bank musste, und neues Geld zu holen. „Mein Tagesbudget war nach zwei Stunden aufgebraucht“, erklärte der Händler, sichtlich glücklich über den Erfolg. Unermüdlich beurteilte Kümmel an den beiden Tagen mitgebrachte Dachbodenfunde, Gemälde, antikes und nachgemachtes. Ein wenig enttäuscht zeigte sich zum Beispiel Barbara Stoberock, die ein Beduinengewehr mitgebracht hatte. „Das ist leider eine reine Deko-Waffe“, lautete das Urteil von Detlev Kümmel, der der Besitzerin des Stückes anhand eines echten Beduinen-Gewehres die Unterschiede zwischen Original und Attrappe aufzeigte. „Das Gewehr stand schon jahrelang bei uns im Keller“, erzählte die Besitzerin, die das Gewehr jedoch auf keinen Fall wieder mit nach Hause nehmen wollte. Mehr als 50 Euro konnte der Händler allerdings nicht für dieses Stück geben.

Detlev Kümmel erklärt die Unterschiede eines als Dekowaffe gefertigten Beduinengewehrs im Vergleich mit einem Original. (Foto: Björn Othlinghaus)

Detlev Kümmel erklärt die Unterschiede eines als Dekowaffe gefertigten Beduinengewehrs im Vergleich mit einem Original. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auch Andreas Brunner erhielt von Detlev Kümmel eher schlechte Nachrichten. „Ich habe zwei Bilder von den Großeltern mitgebracht und wollte sie hier schätzen lassen“, meint Brunner. Zwar handelte es sich dabei um Originale, die auch recht gut ausgeführt waren, jedoch von weniger bekannten Künstlern aus der Region stammten. Somit entschied sich Brunner dafür, seine Stücke doch wieder mit nach Hause zu nehmen. Bei den Dreharbeiten für die Sendung „Bares für Rares“ lernte Detlev Kümmel auch noch einen anderen Promi kennen, der ebenfalls an den beiden Schätztagen zu Gast war: Manni Ludolf aus der Doku-Soap „Die Ludolfs – 4 Brüder auf’m Schrottplatz“. Hierzu mehr in einem separaten Bericht – in Kürze hier auf www.worteffekte.de.

Kategorie: Film & TV, Hinterfragt

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

4 Kommentare

  1. Randolf sagt

    Sorry, aber auf eine Schätzung vom Eifeler Original würde ich verzichten. Insbesondere Bildkunst dürfte nicht sein Fachgebiet sein. Da schon eher alte Dreiräder oder Kinderwägen, wenn er überhaupt irgendwas schätzen kann außer vielleicht wie schnell ers evtl. verkauft hat.

  2. In einer nahen Zukunft ohne Bargeld würde eine solche Sendung zur Farce. Der Händler würde seine Bankkarte zücken, den Betrag in ein Gerät eingeben und bestätigen. Wie armsehnlich wäre das!? Ich hoffe es kommt wieder eine Zeit in der mit Gold bezahlt wird. Gold ist nicht beliebig vermehrbar. Somit wäre dem Irrsinn der Erschaffung von Phantastillionen aus dem Nichts ein Ende gesetzt.

  3. Anneliese Niedmann sagt

    Ich habe ein Bild ,leider kann ich nicht kommen,Krank nicht laufen, wie kann ich ihnen ein Bild zukommen lassen

    • Björn sagt

      Hallo Frau Niedmann,
      bitte entschuldigen Sie die späte Antwort, ich war in Urlaub. Ich habe hier über das Schätzwochenende letztes Jahr nur berichtet, deshalb bin ich da der falsche Ansprechpartner. Ein weiteres Schätzwochenende findet am 26. und 27. August 2017 in der Galerie Kümmel, Volmestraße 36A, 58515 Lüdenscheid statt. An diesen beiden Tagen sind Walter Lehnertz, Susanne Steiger, Florian Kahl und natürlich Detlef Kümmel von „Bares für Rares“ vor Ort. Wenn Sie selbst nicht kommen können, setzen Sie sich am besten mit Detlev Kümmel (Tel. 0 23 51 / 78 64 54) in Verbindung, er ist der korrekte Ansprechpartner. Er ist darüber hinaus auch über Facebook erreichbar.
      Beste Grüße,
      Björn
      http://www.worteffekte.de

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