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Schätztag mit Bares-für-Rares-Stars und Künstler Achim Kegel

(Foto: Björn Othlinghaus)
Sandra Manz-Bosch und Monika Huber kamen extra aus Karlsruhe, um Waldi eine kleidsame Mütze zu schenken. (Foto: Björn Othlinghaus)

Wenn Galerist und Antiquitätenhändler Detlev Kümmel in seiner Galerie im Lüdenscheider Stadtteil Brügge zum Schätz-Wochenende einlädt, ist das inzwischen zu einem echten Ereignis geworden, das auch weiter entfernt lebende Kundschaft anzieht.

Jeder Bürger ist aufgerufen, in seiner Wohnung oder auf dem Dachboden nach vermeintlich wertvollen Dingen zu stöbern, um sie dann vor Ort von Experten taxieren zu lassen.

Die Schlangen von Menschen, die ihre mitgebrachten Raritäten schätzen lassen wollten, war lang. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Schlangen von Menschen, die ihre mitgebrachten Raritäten schätzen lassen wollten, war lang. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Lust, Fernsehstars aus der erfolgreichen ZDF-Show „Bares für Rares“ zu treffen, ist dabei sicherlich genauso für den großen Andrang verantwortlich, denn Hausherr Detlev Kümmel, der hin und wieder als Experte im erfolgreichsten Daytime-Format des ZDF zu sehen ist, wurde auch am 28. und 29. Januar 2017 wieder unterstützt von Walter „80-Euro-Waldi“ Lehnertz, dem beliebten Kult-Trödler aus Kall-Krekel in der Eifel, der zu einem der Publikumslieblinge der Doku-Soup geworden ist. Darüber hinaus war ausschließlich am Sonntag Schmuckexpertin Susanne Steiger in der Galerie vertreten, ebenfalls als Händlerin aus „Bares für Rares“ bekannt. Ferner präsentierte der Künstler und Grafiker Achim Kegel an beiden Tagen seine Werke, die noch bis Ende Februar in der Galerie in Brügge ausgestellt werden. Während Detlev Kümmel am Samstag seine Kunden in der unteren Etage empfing, hielt „80-Euro-Waldi“ im oberen Stockwerk Hof.

Walter Lehnertz hat den Andrang im Griff. (Foto: Björn Othlinghaus)

Walter Lehnertz hat den Andrang im Griff. (Foto: Björn Othlinghaus)

Beide Experten kassierten diesmal pro Expertise einen Betrag von mindestens einem Euro, der für die Initiative Glücksbringer der Lüdenscheider Nachrichten (www.gluecksbringer-luedenscheid.de) bestimmt war. Ebenfalls der Glücksbringer-Initiative fließen zehn Prozent aus dem Verkauf der Bilder von Achim Kegel zu. Insbesondere Walter Lehnertz konnte sich vor den vielen treuen Fans kaum retten – so besuchten ihn zum Beispiel Sandra Manz-Bosch und Monika Huber, die eine mehrstündige Anreise aus Karlsruhe auf sich genommen hatten, um den Trödler zu treffen. Darüber hinaus hatten die beiden extra eine Mütze mit dem Schriftzug „Waldi’s Eifel Antik“, dem Namen von Lehnertz‘ Antiquitätenhandel in Kall-Krekel, besticken lassen, die sie ihm vor Ort feierlich überreichten.

Der Künstler und Grafiker Achim Kegel ist ein großer Fan legendärer Musiker wie Keith Richards. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der Künstler und Grafiker Achim Kegel ist ein großer Fan legendärer Musiker wie Keith Richards. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das fachmännische Urteil des Experten wurde in vielfacher Hinsicht in Anspruch genommen. Sei es bei der Beurteilung einer Citizen-Armbanduhr, von Silberutensilien oder Kleinmöbeln – die Schlange der Menschen vor Waldis Tisch riss nicht ab und der Antiquitätenspezialist kam kaum dazu, sich zwischendurch mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen zu stärken. Eher ernüchternd fiel das Urteil über ein Kleinmöbel aus, das Gudrun Nitz auf einem Flohmarkt erstanden hatte. Die eigentümliche Mischung aus Thermometer und Kalender sollte aus dem maritimen Bereich stammen und aus Wurzelholz bestehen, doch Waldi erkannte schnödes, gebeiztes Fichtenholz, das auf Nachgemachtes schließen ließ.

Größtes Schnäppchen für Detlev Kümmel: ein Werk des bekannten Münchner Malers Julius Seyler. (Foto: Björn Othlinghaus)

Größtes Schnäppchen für Detlev Kümmel: ein Werk des bekannten Münchner Malers Julius Seyler. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das Angebot des Experten, ihr das Kistlein für 50 Euro abzukaufen und es fortan als Schlüsselkasten zu benutzen, nahm die Besitzerin, die noch eine weitere Meinung einholen wollte, erst einmal nicht an. Ebenfalls in der oberen Etage stellte der Künstler und Grafiker Achim Kegel aus Ockenfels bei Linz am Rhein seine Arbeiten aus, die oft Ikonen der Musik- und Filmkultur abbilden, aber auch hin und wieder im Stil der Pop-Art-Kunst von Roy Lichtenstein gehalten sind. „Ich arbeite nicht, wie viele andere Grafiker, mit dem Apple-PC, sondern lege Wert auf echtes Handwerk“, betont Kegel, der hauptberuflich in der Marketing- und Vertriebsabteilung des Radiosenders „Hit-Radio 100,5“ tätig ist.

Gudrun Nitz aus Brügge brachte ein Kleinmöbel mit, das sie auf dem Flohmarkt erworben hatte. (Foto: Björn Othlinghaus)

Gudrun Nitz aus Brügge brachte ein Kleinmöbel mit, das sie auf dem Flohmarkt erworben hatte. (Foto: Björn Othlinghaus)

Seine Bilder, die oft Zeichen-, Mal- und Collageelemente enthalten, stellen berühmte Persönlichkeiten wie Marilyn Monroe, Keith Richards oder Bob Marley dar, aber auch Comicszenen sind in der sehenswerten Ausstellung enthalten. Begeistert von Kegels Arbeiten waren auch Hans Eginhard Branscheid und Rosemarie Holz-Heusmann, die nicht nur mit dem Kauf einiger Bilder liebäugelten, sondern sich auch von dem Künstler porträtieren lassen wollten. Detlev Kümmel zeigte sich bereits am Samstag bezüglich der Resonanz auf das Schätz-Wochenende rundum zufrieden. „Es sind deutlich mehr Gäste hier als bei der letzten Veranstaltung“, erklärte der Galerist und Antiquitätenhändler.

Rolf Engelkamp aus Schalksmühle ließ das "Nackte Mädchen mit Birkhahn" schätzen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Rolf Engelkamp aus Schalksmühle ließ das „Nackte Mädchen mit Birkhahn“ schätzen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Im Laufe des Tages hatte Kümmel bereits einige vielversprechende Stücke erstanden, neben zahlreichen Silber- und Bronzeobjekten zum Beispiel ein Gemälde des bekannten Münchner Malers Julius Seyler. Recht zufrieden mit ihrer Expertise war schließlich auch das Schalksmühler Ehepaar Ulla und Rolf Engelkamp, das mit der Porzellanfigur „Nacktes Mädchen mit Birkhahn“ nach Brügge gekommen war. „Das ist Frauenreuther Porzellan und etwa 100 Jahre alt“, meint Rolf Engelkamp, der Wert der Figur liege laut Detlev Kümmel bei etwa 100 Euro. „Eigentlich sollte sie in den Müll“, meint Engelkamp. „Jetzt sind wir froh, dass wir sie noch haben.“ Natürlich können Kunden auch außerhalb der Schätztage ihre Stücke in der Galerie Kümmel schätzen lassen. Weitere Infos gibt es im Internet unter kuemmel.gallery.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

2 Kommentare

  1. Wenn gemäß Wunschdenken von Politik und Finanzwirtschaft eines Tages nur noch mit der Karte bargeldlos bezahlt werden kann, dann gibt es auch kein Bares für Rares mehr! Für mich wäre es ein unvorstellbarer Zustand!

    • Björn sagt

      Hallo,
      da haben Sie recht, ich bin auch absolut gegen die Abschaffung des Bargeldes, nicht nur weil „Bares für Rares“ dann einen Teil seines Reizes verliert. Das würde die Menschen noch viel abhängiger machen von den Banken, was denen natürlich gefallen würde.

      Beste Grüße
      Björn Othlinghaus
      http://www.worteffekte.de

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