Dagewesen, Musik
Schreibe einen Kommentar

Music ohne Fever, aber mit viel Leidenschaft für die Musik

(Foto: Björn Othlinghaus)
Das Duo Wandering Souls, Gewinner des Purple-Pumpkin-Bandwettbewerbs, traten bei der Online-Ausgabe des Music-Fever-Festivals auf. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das beliebte Music-Fever-Festival an der Heesfelder Mühle in Halver lief in diesem Jahr im Zuge von Corona ein wenig anders ab als in den Jahren zuvor.

Die Musiker mussten zwangsläufig ohne tolle Open-Air-Atmosphäre auskommen, und Zuschauer gab es ausschließlich virtuell. „Music ohne Fever 2020“ nannten Veranstalter Robin Brunsmeier und sein Team der Soundbäckerei das Event, das diesmal am Samstag, 1. August 2020, direkt aus der Heesfelder Genussmühle auf fünf verschiedenen Facebook-Kanälen in die Welt gesendet wurde.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde in diesem Jahr das Music-Fever-Festival komplett gestreamt. (Foto: Björn Othlinghaus)

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde in diesem Jahr das Music-Fever-Festival komplett gestreamt. (Foto: Björn Othlinghaus)

Für das Jahr 2021 versprach Robin Brunsmeier indes ein besonders umfangreiches Music-Fever-Festival, das nicht nur über drei statt zwei Tage gehen soll, sondern auch mit einem spektakulären Headliner aufwarten wird. Zwischen den einzelnen Streams stellte Binyo jeweils eine Frage an das Online-Publikum – wer alle fünf Fragen korrekt beantwortete, kam in den Lostopf und hatte die Chance, zwei Tickets für das Event 2021 zu gewinnen. „Music ohne Fever“ startete mit Gastgeber Robin Brunsmeier alias Binyo, der mit Rudolf F. Nauhauser (Saxophon) und Ben Vollmann (Keyboard) zwei Mitglieder seiner gleichnamigen Band mit auf die Bühne gebracht hatte.

Robin Brunsmeier alias Binyo ist der Initiator des Music-Fever-Festivals. (Foto: Björn Othlinghaus)

Robin Brunsmeier alias Binyo ist der Initiator des Music-Fever-Festivals. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der Halveraner Singer-Songwriter präsentierte nicht nur eine Auswahl seiner Klassiker wie zum Beispiel „Jeremy Pascal“, „Alien“ oder „Frodo“, sondern auch den nagelneuen Song „Regisseur, Produzent“, der sich mit der Corona-Situation für Musiker auseinandersetzt, die nicht mehr live spielen, sondern höchstens online von Zuhause aus ihre Musik in die Welt senden können. Auch Binyos aktueller Song „Das Mädchen das nicht tanzt“ durfte nicht fehlen. Die Wandering Souls, die im Anschluss auftraten, hatten es sich nicht nehmen lassen, aus dem Köln-Bonner Raum zur Veranstaltung zu kommen. Lorena Manz und Gerrit Witterhold waren 2019 die Gewinner des Purple-Pumpkin-Bandwettbewerbs an der Heesfelder Mühle und hatten einen Bühnenauftritt auf dem Music-Fever-Festival gewonnen. „Natürlich werden sie nicht nur heute online, sondern auch im nächsten Jahr live beim Festival zu sehen und zu hören sein“, versprach Robin Brunsmeier.

Rudolf F. Nauhauser ist ein Meister am Saxophon und arbeitet mit zahlreichen heimischen Bands und Musikern zusammen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Rudolf F. Nauhauser ist ein Meister am Saxophon und arbeitet mit zahlreichen heimischen Bands und Musikern zusammen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die beiden jungen Musiker mischen Acoustic-Pop auf effektvolle Weise mit Country- und Folk-Elementen und begeisterten unter anderem mit ihrem aktuellen Song „Dream on“, mit dem sie allen Kulturschaffenden zurufen, in Corona-Zeiten nicht aufzugeben, sondern weiterzukämpfen. Mit dem Projekt Hazefeld beackert Singer-Songwriter Robin Brunsmeier gemeinsam mit Sebastian Kreinberg alias BassTea, Rudolf F. Nauhauser alias Rudolf.F, DJ DoubleT und einigen anderen Künstlern ein weiteres musikalisches Genre, nämlich den Hip-Hop. Mit ihren gereimten Texten, die die beiden Hip-Hopper locker-lässig aus dem Ärmel schütteln, haben sie durchaus einiges zu sagen. Zum Beispiel dreht sich „Lass los!“ darum, dass man sich hin und wieder zwingen muss, aus der immer gleichen Tretmühle auszusteigen und etwas neues zu machen, um ein losgelöstes und zufriedenes Leben führen zu können. Nachdem die Soundbäckerei Allstars, also quasi alle anwesenden heimischen Künstler außer den Wandering Souls, die sich nach ihrem Stream bereits verabschiedet hatten, ein Programm aus verschiedenen Hazefeld- und Binyo-Nummern abgebrannt hatten, sorgte schließlich Florian Wintels für den letzten Stream an diesem Abend.

Hazefeld stehen für Hip-Hop mit deutschen Texten. (Foto: Björn Othlinghaus)

Hazefeld stehen für Hip-Hop mit deutschen Texten. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der Musiker und Poetry-Slammer Wintels, der eigentlich als Moderator für das Music-Fever-Festival vorgesehen gewesen war, gab nun eine halbstündige Kostprobe seines Könnens, eine unglaublich unterhaltsame Mischung aus selbstironischer Comedy und ebenso komischen wie melancholischen Songs, die den Zuschauer unwillkürlich zum Lachen, aber auch zum nachdenken animieren. In dem Lied „Besser“ schlüpft Wintels in die Rolle eines armen Würstchens, mit dem die Frauen nur zusammen sind, weil das allemal besser ist, als alleine dazustehen, und mit „Über den Wolken“ führt er Reinhard Meys romantisches Schwärmen über die Fliegerei ad absurdum mit der Begründung, dass es da oben schließlich saukalt ist.

Top-Act und Rausschmeißer mit Stil: Florian Wintels. (Foto: Björn Othlinghaus)

Top-Act und Rausschmeißer mit Stil: Florian Wintels. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auch der Song „Der eine Wunsch“ kommt fantasievoll daher und erzählt die Geschichte eines Mannes, der sich wünscht, fliegen zu können. Als ihm der Wunsch gewährt wird, mutiert er jedoch zum einsamen Außenseiter, denn alle seine Freunde sind auf dem Boden geblieben. Am Ende ist „Music ohne Fever 2020“ ein tolles Event geworden – und dennoch ist die Vorfreude auf das nächste, echte Music-Fever-Festival groß, das hoffentlich wieder auf einer echten Bühne mit echtem Publikum stattfinden wird.

Kategorie: Dagewesen, Musik

von

In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.