Kleinkunst, Kultur
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Kunst gegen Bares Lüdenscheid 3.0 – Wer bekommt das dickste Schwein?

(Foto: Björn Othlinghaus)
Bei „Kunst gegen Bares“ werden die Künstler direkt durch ihr Publikum entlohnt. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Veranstaltungsreihe „Kunst gegen Bares Lüdenscheid“ ging am Freitag, 1. Februar 2018, in den Räumen der Wissenschaftsausstellung Phänomenta in Lüdenscheid in die dritte Runde.

Erneut konnten sich die beiden Veranstalter, die Musiker Nando Andreas und Melina Fuhrmann (HonigMut), über ein volles Haus freuen. „Wir werden inzwischen schon direkt von vielen Künstlern angesprochen, ob sie bei uns mitmachen dürfen, und sind für die nächsten Veranstaltungen schon gut gebucht“, freute sich Melina Fuhrmann. Besonders erfolgreich war diesmal alles, was lustig ist – so bot zum Beispiel der Gewinner des Abends, Simon Slomma, eine hochkomische Mischung aus Comedy und Musikeinlagen.

Die beiden Musiker Nando Andreas und Melina Fuhrmann sind die Veranstalter von "Kunst gegen Bares" in Lüdenscheid. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die beiden Musiker Nando Andreas und Melina Fuhrmann sind die Veranstalter von „Kunst gegen Bares“ in Lüdenscheid. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das Konzept der in ganz Deutschland und Teilen Europas erfolgreichen Reihe lohnt sich sowohl für das Publikum, das einen bunten Unterhaltungsmix geboten bekommt, als auch für die Künstler. Auftreten kann jeder, der etwas künstlerisches zu bieten hat, egal, ob es sich um Musik, Comedy, Poetry-Slam, Zauberei, Artistik oder eine ganz andere kreative Sparte handelt. Im Anschluss an alle Darbietungen haben die Zuschauer die Möglichkeit, jenen Künstlern, die ihnen besonders gut gefallen haben, Geld zukommen zu lassen, wobei jeder Teilnehmer ein eigenes Sparschwein erhält. Wer sich nicht entscheiden kann und alle Darbietungen gut fand, füttert das rote Solidaritätsschwein, dessen Inhalt zwischen allen Teilnehmern aufgeteilt wird. Die Künstler brauchen somit nur das Publikum auf ihre Seite ziehen, und ihre Arbeit zahlt sich direkt in barer Münze aus.

Magier Timothy Thomson zauberte das ultimative Weinpaket - mit einer Flasche Bier als Zugabe. (Foto: Björn Othlinghaus)

Magier Timothy Thomson zauberte das ultimative Weinpaket – mit einer Flasche Bier als Zugabe. (Foto: Björn Othlinghaus)

Den Anfang machte an diesem Abend der Poetry-Slammer Jann Wattjes – der im ostfriesischen Esens geborene und nach eigenen Angaben von konservativen Seehunden aufgezogene Wortakrobat las zum einen aus seinem Buch „Lauchentscheidungen“, brachte zum anderen aber auch eine umwerfende, angeblich auf seiner Zugfahrt nach Lüdenscheid geschriebene Geschichte einer ausgeflippt ausufernden „Affengeilen Polonaise“ zu Gehör. Der trockene norddeutsche Humor gefiel den Lüdenscheidern und bescherte Wattjes das am drittbesten gefüllte Schwein. Magier Timothy Thomson war der Lokalmatador an diesem Abend und bescherte dem Publikum eine unterhaltsame Zaubershow. Als Moderator eines Magic-Teleshoping-Senders inszenierte der Lüdenscheider eine unerklärliche Vermehrung von Weinflaschen zu einem unwiderstehlichen Genießer-Weinpaket. Melancholische, poetische Songs mit deutschen Texten sind die Spezialität des Singer-Songwriters enkelson, der im Anschluss zu sehen und zu hören war.

Singer-Songwriter enkelson. (Foto: Björn Othlinghaus)

Singer-Songwriter enkelson. (Foto: Björn Othlinghaus)

Inhaltlich sind das Leben und die Liebe die Hauptthemen des Düsseldorfers, zum Beispiel bei seinem Song „Holzweg“, in dem es um die Erkenntnis geht, beziehungstechnisch den falschen Weg eingeschlagen zu haben. Musikalisch ging es auch nach der Pause weiter mit der Kölner Singer-Songwriterin Cathérine de la Roche. In ihrem Lied „Frei wie du“ ging es zum Beispiel darum, sich gegenseitig in einer Beziehung genügend Freiräume zu lassen. Auch eines ihrer Kinderlieder, „Dschungelfieber“, präsentierte die Musikerin, wobei sie ihr Publikum zum Mitsingen animierte. Im Finale der gut dreistündigen Veranstaltung boten zwei originelle Comedians jede Menge Spaß. Mazi, Standup-Comedian mit iranischen Wurzeln und Preisträger des Night Wash Talent Award 2018, beschäftigte sich mit dem Thema Multi-Kulti sowie seinem Problem, ständig für einen Inder gehalten zu werden, und konnte sich am Ende über das am zweitbesten gefüllte Schwein des Abends freuen. Der letzte Künstler räumte dann jedoch den Jackpot ab und belegte den ersten Platz.

Das Publikum kam auch bei der dritten Veranstaltung von "Kunst gegen Bares" in großer Zahl. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das Publikum kam auch bei der dritten Veranstaltung von „Kunst gegen Bares“ in großer Zahl. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Spezialität des in Remagen geborenen und in Bonn lebenden Musikers und Entertainers Simon Slomma ist eine schräge Mischung aus Musik und Comedy. Da sein 10-köpfiger Gospelchor, bei dem es sich um einen Menschen mit 10 Köpfen handele, heute nicht anwesend sein könne, da er Schnupfen habe, müsse das Publikum ran, so Slomma. Gerne machten auch hier die gut aufgelegten Zuschauer tatkräftig mit. Zudem zeigten sich diese am Ende extrem spendabel, denn insgesamt kamen 740 Euro an Spenden für die Musiker zusammen, der Inhalt des Solidaritätsschweins nicht mitgerechnet. Fans von Kunst gegen Bares können sich bereits den Freitag, 5. April, im Kalender vermerkten, denn dann startet um 20 Uhr Kunst gegen Bares 4.0 in der Phänomenta.

Kategorie: Kleinkunst, Kultur

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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