Musik, Nachgefragt
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Christian und Erkan – Zwei Musiker und ihre Sicht auf die Corona-Krise

(Foto: Björn Othlinghaus)
Christian und Erkan vom Duo Breddermann berichten über ihre Sicht auf die Corona-Krise. (Foto: Björn Othlinghaus)

Christian Breddermann und Erkan Besirlioglu sind zwei Musiker aus Lüdenscheid und Schalksmühle, die als das Duo Breddermann inzwischen auch über die Region hinaus bekannt sind.

Beide sind von den Folgen des Corona-Virus als selbständige Künstler besonders stark betroffen. Björn sprach mit den beiden Ende März 2020 über ihr Leben in der Krise und ihre Sichtweise darauf.

Christian und Erkan, wobei störe ich euch mit meinem Anruf gerade?

Christian Breddermann: Wir nutzen die Zeit und bringen unser Büro auf Vordermann.

Erkan Besirlioglu und Christian Breddermann im Homeoffice. (Selfie: Duo Breddermann)

Erkan Besirlioglu und Christian Breddermann im Homeoffice. (Selfie: Duo Breddermann)

Wie geht es euch und euren Familien zur Zeit gesundheitlich und mental?

Christian Breddermann: Gesund sind wir beide, aber Erkan muss ein wenig aufpassen, weil er in einem Haushalt mit seiner Mutter lebt, die Risikopatientin ist und eine Organtransplantation hatte. Wir nehmen die Situation beide sehr ernst, aber uns geht es gesundheitlich gut. Rein mental ist es für mich noch in Ordnung, aber dennoch hoffen wir beide, dass sich die Situation schnell beruhigt und wir schnell wieder in geregelte Bahnen kommen.

Als freiberufliche Musiker seid ihr besonders stark von der Krise betroffen. Wie wirkt sich Corona derzeit auf eure Arbeit und euer Leben aus?

Christian Breddermann: Die Leute sagen Aufträge ab und es mangelt uns im Endeffekt natürlich an Geld, aber ich fühle mich von der Politik nicht alleine gelassen, denn es gibt ja die Möglichkeit, jetzt Soforthilfen zu beantragen. Natürlich schreien jetzt viele, dass das Ganze schon letzte Woche hätte passieren müssen, aber man muss Politikern natürlich auch Vorlaufzeit zugestehen, um das vernünftig zu organisieren.

Neben dem Gesang ist Christian Breddermann im Duo für die Percussion zuständig. (Foto: Björn Othlinghaus)

Neben dem Gesang ist Christian Breddermann im Duo für die Percussion zuständig. (Foto: Björn Othlinghaus)

Angefangen hat die Misere bei uns mit der zügigen Absage von größeren öffentlichen Veranstaltungen, danach fielen dann vermehrt auch die kleineren Auftritte flach. Zum Schluss wurden nach und nach auch die Privatfeiern gecancelt, für die wir gebucht waren. Sicher hätten wir in einigen Fällen die Möglichkeit gehabt, mit Konventionalstrafen zu arbeiten, aber andererseits können wir es ja auch nachvollziehen und halten es für richtig, dass die Leute die Veranstaltungen absagen. Und natürlich wollen wir es uns mit den Leuten nicht verderben.

Erkan, du gibst Musikunterricht. Wie sieht es damit aus?

Erkan Besirlioglu: Natürlich würden Schüler, die den persönlichen Kontakt brauchen, eigentlich wegfallen, aber es waren bei mir alle bereit, auf Online-Unterricht umzusteigen. Dadurch kann ich jetzt in dem Bereich sogar besser arbeiten und auch vormittags Termine mit den Kids realisieren, die jetzt ja auch nicht zur Schule gehen. Deshalb bin ich nicht so traurig wie viele andere, aber dennoch denke ich, dass dieser Zustand nicht lange so bleiben kann.

Wenn das Duo Breddermann auf der Bühne steht, ist der Saal in aller Regel gut gefüllt. (Foto: Björn Othlinghaus)

Wenn das Duo Breddermann auf der Bühne steht, ist der Saal in aller Regel gut gefüllt. (Foto: Björn Othlinghaus)

Wir müssen einfach das Beste aus dieser Zeit machen, auf die wir uns ja in keiner Weise vorbereiten konnten.

Arbeitet ihr beiden jetzt eigentlich auch noch an Musik, vielleicht sogar an einem Klopapier-Song, was ja im Moment sehr angesagt ist, oder fällt das komplett flach?

Christian Breddermann: Wir gehen ja nicht so in die Comedy-Schiene, aber wir nutzen die Zeit tatsächlich produktiv. Wir treffen uns öfter mal, schreiben an eigenen Sachen und schauen auch, was man eventuell noch neues covern kann. Natürlich machen wir auch Pläne für die Zukunft und überlegen, wie es weitergehen kann nach Corona. Unsere Treffen haben auch Konzerte und Touren, die wir geplant haben und verschieben müssen, zum Thema.

Apropos Tour: Im Juli wolltet ihr eigentlich eure Borkum-Tour in Angriff nehmen. Steht dieses Vorhaben noch?

Christian Breddermann: Wir lassen unsere Termine generell erstmal bestehen, denn zunächst einmal gelten die Beschränkungen ja erstmal nur bis zum 19. April. Aus diesem Grund gibt es jetzt für uns erstmal keinen Anlass, an eine Tour ranzugehen, die im Juli/August stattfinden soll. Definitiv ausfallen wird allerdings unsere Sylt-Tour, die wir vor Ostern durchführen wollten.

Das Duo Breddermann. (Foto Björn Othlinghaus)

Das Duo Breddermann. (Foto Björn Othlinghaus)

Mit dem Duo „Ich und Du“, also mit Klaus Sonnabend, ist zudem im Juni/Juli eine Tour nach Südtirol, einem Hotspot der Corona-Pandemie, geplant gewesen. Wir haben das noch nicht verschoben oder gecancelt, aber natürlich steht es in den Sternen, wie es da weitergeht.

Christian, du hast im letzten Jahr deinen Beruf bei der Polizei aufgegeben, um Vollzeit als Musiker tätig sein zu können. Sind dir in letzter Zeit Zweifel an dieser Entscheidung gekommen?

Christian Breddermann: Bevor ich den Schritt in die Selbständigkeit wagte, habe ich mir natürlich einige Szenarien ausgemalt. Ich habe schon bestimmte mögliche Durststrecken intensiv durchdacht, aber dass fünf Monate, nachdem ich mich für ein Leben als Musiker entschieden habe, eine Pandemie ausbricht, gehörte nicht zu den möglichen Szenarien. Inzwischen gab es tatsächlich Kollegen, die mich gefragt haben, ob ich jetzt zurückkommen möchte.

Oft treten Breddermann auch mit Gastmusikern auf, hier mit Sängerin Marleen Türk. (Foto: Björn Othlinghaus)

Oft treten Breddermann auch mit Gastmusikern auf, hier mit Sängerin Marleen Türk. (Foto: Björn Othlinghaus)

Aber nein, das ist noch nicht geplant. Dafür müsste jetzt wirklich die nächsten zwei Jahre gar nichts mehr gehen.

Stehst du noch mit deinen ehemaligen Polizeikollegen in Kontakt und kannst ein wenig dazu sagen, wie sich die Krise für sie derzeit darstellt?

Christian Breddermann: Ich stehe noch mit einigen in Kontakt. Die nehmen die Sache sehr ernst und müssen schauen, wie sie sich selbst organisieren, um nach Möglichkeit nicht zum Überträger zu werden. Es gibt jetzt zahlreiche neue Aufgabengebiete, die anfallen. Ich kann mir tatsächlich angenehmeres vorstellen, als sich bei einem Versammlungsverbot als Polizeibeamter in eine Gruppe zu begeben, um für deren Auflösung zu sorgen. Da werden die Beamten oft zur Zielscheibe.

Vielen Dank euch beiden für das ausführliche Interview!

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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