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Blues und Jazz mit Big Daddy Wilson und der Jazz Fazz Bigband

(Foto: Björn Othlinghaus)
Big Daddy hat den Blues. (Foto: Björn Othlinghaus)

Und wieder musste eine Veranstaltung aufgrund des schlechten Wetters von der Waldbühne im Lüdenscheider Stadtpark ins Kulturhaus verlegt werden. Statt unter freiem Himmel traten Blues-Musiker Big Daddy Wilson und im Anschluss die Jazz Fazz Bigband aus Hemer im oberen Foyer auf.

Dennoch waren zahlreiche Blues- und Jazzfans zur Veranstaltung des Jazzclub Lüdenscheid in Zusammenarbeit mit dem Kulturhaus gekommen, die den in Carolina geborenen Musiker teilweise schon vor ein paar Jahren im Rahmen der Jazz-Gala im Lüdenscheider Mercure-Hotel erlebt hatten. Diesmal hatte Big Daddy Wilson nicht nur seinen neuen Longplayer „Time“ im Gepäck, aus dem er im Laufe seines gut zweieinhalbstündigen Programms zahlreiche Stücke spielte, sondern brachte zur Verstärkung auch die beiden Musiker Cesare Nolli (Gitarre) und Paolo Legramandi (Bass) mit.

Cesare Nolli an der Gitarre. (Foto: Björn Othlinghaus)

Cesare Nolli an der Gitarre. (Foto: Björn Othlinghaus)

Gemeinsam lies das Trio mit dem nicht nur äußerlich, sondern auch stimmlich an Ray Charles erinnernden Wilson in der Mitte am Schlagzeug das Herz eines jeden Blues-Fans höher schlagen. Mit lockerem Groove forderte der Musiker in „Wake Up“ dazu auf, aufzuwachen, bevor es im Leben zu spät ist. Mit „Drop Down Here“ folgte dagegen ein rhythmischer, intensiv gesungener Blues. Groovig und funkig ehrte Big Daddy Wilson seiner Mutter mit dem Song „Miss Dorothy Lee“, der das Bild einer agilen, patenten Frau zeichnet. „Time Is Not Your Friend“ mahnte Big Daddy in „Time“, die Zeit zu nutzen, die jedem einzelnen geschenkt wurde. Den wunderschönen, lupenreinen Country-Song „Anna Mae“, bei dem Gitarrist Cesare Nolli mit intensiven Westerngitarren-Klängen glänzte, schrieb Wilson für seine Frau.

Beim kernigen „Bullfrog“ heulte dagegen intensiv die mit Bottleneck gespielte Gitarre, und mit „Mississippi John“ huldigte Wilson seinem Freund und Kollegen, dem US-Singer-Songwriter Eric Bibb, mit dem er diesen Titel normalerweise gemeinsam interpretiert. Abschließend legten die drei Musiker nach lang anhaltendem Applaus noch ein Medley mit immer wieder gern gehörten Songs aus der Soul-Ecke nach, darunter „Stand By Me“ von Ben E. King und „Sitting On The Dock Of The Bay“ von Otis Redding.

(Big Daddy Wilson: Voller Einsatz an Schlagzeug und Gesangsmikro. (Foto: Björn Othlinghaus)Foto: Björn Othlinghaus)

Big Daddy Wilson: Voller Einsatz an Schlagzeug und Gesangsmikro. (Foto: Björn Othlinghaus)

Im Anschluss an das rundum gelungene Blues-Konzert mussten die Musikfreunde noch nicht nach Hause gehen, denn jetzt kamen die Big-Band-Fans auf ihre Kosten. Die Jazz Fazz Bigband unter der Leitung von Andreas Ruhnke war aus Hemer angereist und hatte zahlreiche beliebte Evergreens und Jazz-Standards, aber auch viele nicht so oft gespielte Werke im Gepäck. Zum Beispiel der Bigband-Schlager „Opus One“ aus den 60er Jahren, dessen Melodie viele noch im Ohr haben, oder „The Reet Petite“ von Jacky Wilson von 1956, dem man die Übergangszeit vom Bigband- zum Rock’n Roll-Sound deutlich anhört. Glen Millers „Chatanooga Choo Choo“ durfte natürlich nicht fehlen, aber auch hierzulande eher weniger bekannte Bandleader stellten die Musiker vor.

Die Musiker der Jazz Fazz Bigband aus Hemer ließen die Zeiten von Glenn Miller und Co. wieder lebendig werden. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Musiker der Jazz Fazz Bigband aus Hemer ließen die Zeiten von Glenn Miller und Co. wieder lebendig werden. (Foto: Björn Othlinghaus)

Artie Shaw war zum Beispiel einer von ihnen, sein Song „Bedford Drive“ wusste in der Fassung der Hemeraner zu überzeugen. Neben Sängerin Bettina Szelag betätigte sich auch Orchesterleiter Andreas Ruhnke als Sänger – unter anderem bei dem lässigen „Beyond The Sea“, das auf dem französischen Chanson „La Mere“ basiert. Französisch ging es schließlich auch bei der Big-Band-Variante von Maurice Cevaliers „C’est si bon“ zu.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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