Angekündigt, Musik, Nachgefragt
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André Mattick alias DJ Eule arbeitete am Erfolgsalbum „Aghori“ von Kool Savas mit

(Foto: Björn Othlinghaus)
André Mattick ist seit über 20 Jahren mit seinem Label Arjuna ein wichtiger Teil der deutschen Hip-Hop-Szene. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der in Aachen geborene und in Berlin lebende Hip-Hop-Künstler Kool Savas ist seit vielen Jahren einer der erfolgreichsten Musiker Deutschlands.

André Mattick, Lüdenscheider Hip-Hop-Produzent und vielen besser bekannt als DJ Eule, kennt den Rapper seit seinen musikalischen Anfangstagen und arbeitete jüngst an einigen Tracks des neuen Kool-Savas-Albums „Aghori“ mit, das am 19. Februar 2021 erschien und sich, wie auch die meisten Vorgängeralben von Kool Savas, gleich in der Release-Woche auf Platz 1 der deutschen Albumcharts festsetzte. „1999 nahm ich mit meinem damaligen musikalischen Partner Claudio Naber, der sicher vielen unter seinem Künstlernamen Absztrakkt bekannt ist, gemeinsam eine Platte in Aachen bei dem inzwischen leider nicht mehr existierenden Label ‚Put Da Needle To Da Records‘ auf“, erinnert sich André Mattick.

Kool Savas und André Mattick alias DJ Eule „backstage“. (Foto: MG Video)

Kool Savas und André Mattick alias DJ Eule „backstage“. (Foto: MG Video)

„Das war das gleiche Label, bei dem Kool Savas damals seine ersten Tracks veröffentlichte, und er war zum gleichen Zeitpunkt dort wie wir.“ Savas produzierte vor Ort wohl zeitgleich seine erste, damals kontrovers diskutierte Single „LMS/Schwule Rapper“ (LMS steht für „Lutsch meinen Schwanz“), die ihn über Nacht bekannt und zum Shooting-Star der Hip-Hop-Szene machte. Kool Savas und André Mattick verstanden sich auf Anhieb gut, kamen ausgiebig ins Gespräch und trafen sich in den folgenden Jahren immer mal wieder auf verschiedenen Events. Darüber hinaus arbeiteten die beiden Musiker bei unterschiedlichen Projekten zusammen: DJ Eule war in die Produktion des 2016er Kool-Savas-Albums „Essahdamus“, der Kool Savas- und Sido-Kooperation „Royal Bunker“ im Jahr 2017 sowie des Savas-Mix-Tapes „Rap Genius 2“ 2019 involviert. Der Lüdenscheider hatte sich zu diesem Zeitpunkt längst in der deutschen Hip-Hop-Szene einen Namen gemacht und produzierte unter anderem zahlreiche namhafte und erfolgreiche Künstler wie zum Beispiel Sam Sillah.

Kool Savas auf dem Bautz-Festival in Lüdenscheid 2019. (Foto: Björn Othlinghaus)

Kool Savas auf dem Bautz-Festival in Lüdenscheid 2019. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Die neueste Kooperation mit Savas kam im Wesentlichen durch den Rapper Cr7z (bürgerlich Christoph Hess) zustande, den ich auf meinem eigenen Label Arjuna produziere und den auch Savas kannte“, erzählt André Mattick. „In diesem Zusammenhang meldete sich Savas 2018 wieder bei mir und bot mir an, als Live-DJ mit ihm auf Tour zu gehen.“ Das Angebot nahm DJ Eule natürlich sehr gerne an und stand somit unter anderem beim furiosen Bühnenauftritt von Kool Savas im Rahmen des Bautz-Festival 2019 mit auf der Hauptbühne im Nattenberg-Stadion. André Mattick war zudem für die Organisation der Hip-Hop-Acts beim Bautz-Festival verantwortlich.

Sam Sillah ist ein weiterer Künstler, mit dem André Mattick bereits zusammenarbeitete. (Foto: Björn Othlinghaus)

Sam Sillah ist ein weiterer Künstler, mit dem André Mattick bereits zusammenarbeitete. (Foto: Björn Othlinghaus)

Vorläufiger Höhepunkt seiner Kooperationen mit Kool Savas ist jedoch die Mitarbeit an dessen neuem Album „Aghori“, auf dem Mattick bei zwei Tracks als Audio-Engineer (Toningenieur) fungierte und darüber hinaus beim Opener des Albums, „Optik4Life“, die finalen Scratches beigesteuert hat. Auch der bei André Matticks Label Arjuna unter Vertrag stehende Cr7z ist an dem Album beteiligt und hat einige Textpassagen mitentwickelt. „Einerseits war die Arbeit am Album zwar phasenweise sehr stressig für uns, weil wir oft die Zeit im Nacken hatten, aber ‚Aghori‘ ist eben auch sehr abwechslungsreich geworden, weil so viele unterschiedliche Künstler daran mitgewirkt haben“, erzählt Mattick.

DJ Eule, Kool Savas und Sido auf der Release-Party zum Kool-Savas-Album „KKS“ 2019. (Foto: MG Video)

DJ Eule, Kool Savas und Sido auf der Release-Party zum Kool-Savas-Album „KKS“ 2019. (Foto: MG Video)

Die Arbeit mit Kool Savas sei jedoch immer sehr kollegial und freundschaftlich abgelaufen, man habe oft gemeinsam gegessen und eine gute Zeit gehabt. „Savas ist ein sehr netter und umgänglicher Typ, der mit allen freundschaftlich und auf Augenhöhe arbeitet“, betont der Lüdenscheider. Ob indes angesichts der Corona-Pandemie die geplante Aghori-Tour im Oktober 2021 stattfinden kann, steht noch in Sternen, wobei DJ Eule nicht wirklich daran glaubt und damit rechnet, dass sie auf 2022 verschoben werden muss.

Gleiches gilt für das von ihm mitorganisierte Bautz-Festival. Mit seinem Label Arjuna habe er sich dank der vielen Fans bisher recht gut durch die Corona-Zeit und die Lockdowns lavieren können. „Da haben wir einfach mehr Releases rausgehauen und mehr Merchandise aufgelegt, das auch auf großes Interessen bei unseren Fans gestoßen ist“, freut sich André Mattick.

Die Wände von André Matticks Studio in der Lüdenscheider Hermannstraße zieren zahlreiche, von Kool Savas handsignierte Bilder und Fotos. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Wände von André Matticks Studio in der Lüdenscheider Hermannstraße zieren zahlreiche, von Kool Savas handsignierte Bilder und Fotos. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Die wissen, dass wir im Moment Probleme haben, wenn die Live-Konzerte ausbleiben und unterstützen uns, wo sie können.“ Im vergangenen Jahr konnte der Lüdenscheider zusammen mit Kool Savas lediglich zwei Autokonzerte realisieren. „Aber auch das ist nicht dasselbe, es fehlt dabei einfach der Kontakt zum Publikum, die direkte Interaktion zwischen den Künstlern und den Fans“, bedauert Mattick. Insgesamt leide gerade die Kunst und die Kultur, die von der Politik vollkommen im Stich gelassen werde, sehr unter der Pandemie. „Viele Menschen werden am Ende ihren Lebenstraum, Musik zu machen, nicht mehr fortführen können“, befürchtet DJ Eule. Wer sich einen Eindruck vom neuen Savas-Album verschaffen möchte, kann dies unter anderem auf YouTube tun, wo Video-Clips zu den Aghori-Songs „Brachland“, „Rapkiller (feat. Alies)“ und „Dicka Was (feat. Sido und Nessie)“ zu finden sind.

Kategorie: Angekündigt, Musik, Nachgefragt

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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